Amphibienzugstelle Hertensteinstrasse

18. Februar 2024

Auch in diesem Jahr führt die Wald-, Natur- und Landschaftskommission mit Hilfe des Werkdienstes und fleissigen Helferinnen und Helfer das Projekt "Amphibienzugstelle Hertensteinstrasse" durch. Das Projekt hat bereits gestartet und dauert bis Mitte April 2024. Es werden daher zur frühen Morgenstunde jeweils Helferinnen und Helfer mit Warnwesten unterwegs sein. Wir bitten daher alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sich entsprechend vorsichtig und umsichtig zu verhalten, um so die Helfenden nicht zu gefährden. Ebenso sollte trotz Schutzzaun auf Feuersalamander, Frösche & Co. geachtet und Rücksicht genommen werden.

In den ersten Tagen wurden bereits über 50 Amphibien über die Strasse getragen.


Das Projekt

Der Feuersalamander gehört zur Ordnung der Schwanzlurche und ist der grösste Salamander, der bei uns vorkommt. Er fällt vor allem durch seine gelb-schwarze Zeichnung auf, die so individuell wie der Fingerabdruck eines Menschen ist. Der Feuersalamander mag es am liebsten feucht und nass. So kommt es, dass er sein Versteck tagsüber nur verlässt, wenn es genügend feucht ist. Ansonsten ist er ein nachtaktives Tier. Wie andere Amphibien auch, wandern die weiblichen Feuersalamander zwischen Februar und April zu Gewässern, um dort ihre Larven abzulegen. Meistens sind die Tiere nachts bei Regen unterwegs.

Genau diese oben beschriebenen Umstände haben dazu geführt, dass Ende März 2022 zahlreiche Feuersalamander auf der Hertensteinstrasse im Waldabschnitt zwischen Obersiggenthal bis zur Kurve beim Restaurant Hertenstein überfahren wurden. Es ist davon auszugehen, dass die Tierchen in Richtung Müseggbach unterwegs waren und den Autofahrern zum Opfer fielen. Da das Zugverhalten von Feuersalamander schwierig vorhersehbar ist, hat der Gemeinderat entschieden, in einer Pilotphase während der Zugzeit von Ende Februar bis Mitte April 2023 einen provisorischen Amphibienschutzzaun (ca. 200 m lang und 50 cm hoch) entlang der Hertensteinstrasse im besagten Abschnitt zu erstellen, um so die Zugrichtung zu unterbrechen. Die Tiere folgen dem Zaun und landen in Eimern, die täglich durch ein Helferteam kontrolliert werden. Die Helferinnen und Helfer zählen und protokollieren die Tiere und lassen sie auf der anderen Strassenseite wieder frei. Mit diesen Daten kann die kantonale Abteilung für Landschaft und Gewässer abschätzen, ob es sich um eine neue Amphibienzugstelle handelt und somit jährlich Massnahmen während der Zugzeit zum Schutz der Tiere erfordert.

Im letzten Jahr haben die Helferinnen und Helfer ca. 400 Amphibien über die Strasse geholfen.


 

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